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   sei real - Version 2009
 
 
   
 
sei real – Dinge, die die Welt erklären im Kunstverein Bad Aibling im Oktober 2009


Dinge, die die Welt erklären
Maria Ploskow, Wolfgang Hurle, Uwe Oldenburg
Projektion, Zeichnung, Malerei
  sei real
Wolfgang Hurle, Uwe Oldenburg, Sigi Siegel
Performance


sei real
An einem Ort, der einer allgemeinen Übereinkunft folgend Galerie oder Kunstraum (etwa im Gegensatz zu Realraum) genannt wird, findet eingebettet in einem, ebenfalls einer allgemeinen Übereinkunft folgend, als Ausstellung bezeichneten Arrangement diverser Objekte, eine als Performance bezeichnete Aufführung unter dem Sinn stiftenden Aufruf sei real statt. Zwei Musiker und eine weitere Person, die sich selbst Obdachloser der Nachmoderne nennt, interagieren eine Zeit lang als lebendige Teile dieses Ausstellungsarrangements, welches ihnen als Bühne dient. Für die Dauer der Aufführung besetzen die Kunstgegenstände das (nicht so beliebte) Gebiet der Dekoration und mutieren zum Bühnenbild. Nach Ende der Aufführung bilden sich die Gegenstände der Dekoration zu Kunstgegenständen zurück und geben mit den verbleibenden Gebrauchsgegenständen aus der Aufführung ein neues Bild ab. Dieses Bild wird dann wieder Ausstellung und verweist spätere Betrachter auf die Ambivalenz eines Ereignisses, von dem sie nicht sicher sein können, ob es erst noch eintreten wird oder ob es bereits der Vergangenheit angehört.
 
 
sei real 2009 akustik
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Dinge, die die Welt erklären
Gemeinsam ist Maria Ploskow, Wolfgang Hurle und Uwe Oldenburg eine Vorliebe, in der jeweiligen künstlerischen Position die Medien zu wechseln. Gemeinsam ist ihnen aber auch, dass es für jeden einen kritischen, aber dennoch verlässlichen Ausgangspunkt gibt, ein „Ursprungsmedium“ sozusagen, von welchem sich alle drei zu „fremden“ Medien hin bewegen, um jedoch immer wieder zum Ursprungsmedium zurückzukehren . So verschieden wie die drei künstlerischen Positionen, sind denn auch ihre Ursprungsmedien.

   


Bei Maria Ploskow ist das die Zeichnung – zunächst ganz streng im Sinne von Handzeichnung – und die Erweiterung des zeichnerischen Radius durch computergestützte Zeichenweisen. Animierte Zeichnungsfilme als Endlosschlaufen in den Raum projiziert, später, in Zusammenarbeit mit Neda Ploskow von dieser mit Sound unterstützt, kommen als raumgreifende Sound-/Filminstallationen hinzu, ebenso die „klassische“ Diashow, die unmittelbar neben Handgezeichnetem platziert wird, Bewegung und Stillstand dicht beieinander.

Die Fotografie ist das Ursprungsmedium von Wolfgang Hurle, dem er sich in seiner künstlerischen Arbeit bis zum heutigen Tag mit Respekt und kritisch-ironischer Distanz in vielen genau inszenierten Bildfolgen widmet. Überschreitung dieses Mediums erfolgt in Richtung „bewegtes Bild“ durch Super 8 Endlos-Projektionen. Neuerdings kommen digitale Endlosanimationen auf kleinen Flachbildschirmen zum Einsatz, die ebenso wie die Super 8 Loops sehr nahe am Einzelbild bleiben und die als Aneinanderreihung von Filmstills zu sehen sind. Traditionelle Techniken der Zeichnung, des Aquarells und der Druckgrafik treten hier mit modernen Projektionstechniken in Kontakt. Neben seiner bildnerischen Arbeit widmet sich Wolfgang Hurle seit vielen Jahren als Multiinstrumentalist diversen Musikprojekten.

Für den Maler Uwe Oldenburg ist das geschriebene Wort (der Text) das Ursprungsmedium, das auf unterschiedlichste Weise Eingang in seine bildnerische Arbeit findet: als einfaches, ins Bild geschriebenes Wort, als Erzählung, die sich um eine Bilderserie ranken kann bzw. als Ausgangspunkt für Bildnerei überhaupt, als Titelgeber oder als gesprochenes, vorgetragenes Wort, das in theatralisch anmutenden von Sound und Diaprojektionen unterstützten Vorträgen die hermetische Bildproduktion (Malerei / Zeichnung / Druckgrafik) nicht nur begleitet, sondern diese „verlebendigt“.

Allen drei künstlerischen Positionen hier sind also zwei Dinge gemein: der Hang zur Medienüberschreitung und eine gewisse Neigung zu Mitteln der Projektion. Genau dies zu thematisieren und zu veranschaulichen ist unser Anliegen in dem Ihnen vorgeschlagenen Ausstellungsprojekt.

Wolfgang Hurle und Uwe Oldenburg haben in der Vergangenheit bereits mehrfach zusammengearbeitet und auch ausgestellt, zuletzt die Performanceprojekte „Westwind“, „sei real!“ und „Fortgang/ Das gemeine Ich“, das auch während der Literaturtage im Kunstverein Bad Aibling aufgeführt wurde.

Uwe Oldenburg und Maria Ploskow haben ebenso bereits einige Male zusammen ausgestellt, zuletzt in der Ausstellung „Nomade:Stellvertreter“ in den Kunstarkaden München.

Die bislang einzige Zusammenarbeit aller drei fand zum 850. Stadtgeburtstag Münchens auf dem Wittelsbacherplatz während eines Performance Wochenendes statt: in einem Projektionsraum von Maria Ploskow führten Hurle, dessen Mitmusiker Sigi Siegel und Uwe Oldenburg eine Version der szenisch-musikalischen Performance „Fortgang/ Das gemeine Ich“ auf.